Katzen und ihre Schlafplätze

Katzen sind echte Schlafmützen. Zwischen zwölf und 16 Stunden verbringen die Stubentiger täglich mit ihrem Lieblingshobby – allerdings nicht am Stück, sondern über den Tag verteilt. Abhängig vom Alter der Katze verändert sich die Schlafdauer.

Die Samtpfoten sind Meister außergewöhnlicher, bisweilen sogar halsbrecherisch anmutender Schlafpositionen. Du hast dich bestimmt schon mehr als einmal gewundert, wie deine Katze auf dem Rücken in sich verdreht bergab schläft. Was zunächst lustig klingt, ist für das Haustier eine wichtige Regenerations- und Entspannungsphase.

    1. Die Schlafphasen und das Schlafverhalten

      Die Schlafphasen deiner Katze tragen – ähnlich wie bei uns Menschen – zum „Aufladen der Akkus“ und damit auch zur Gesundheit bei. Ihr Schlaf findet nicht am Stück statt, sondern unterteilt sich in Schlaf- und Ruhephasen. Während deine Katze in den Schlafphasen ihre Erlebnisse verarbeitet, ist sie in den Ruhephasen lediglich am Dösen. Erfolgt während der Ruhephasen ein Reiz, ist sie innerhalb weniger Sekunden hellwach und ihre Sinne sind geschärft.

      Der gesamte Schlafzyklus ist bei der Katze in verschiedene Phasen unterteilt. Die Überwachung dieser Phasen mithilfe eines EEGs zeigt, dass Körper und Gehirn auch während des Schlafens weiterhin aktiv sind.

      2. Die Traumphase – was passiert währenddessen?

      Auch die Katze verarbeitet die während des Tages aufgenommenen Eindrücke im Schlaf. Ihre Träume dauern rund 20 Minuten und helfen bei der Verarbeitung. Selbst wenn sie währenddessen maunzt oder faucht – wecke deine Katze nicht auf, denn sie verarbeitet gerade ihre Erlebnisse mit der Spielzeugmaus oder der Nachbarkatze.

      3. REM- und Non-REM-Phase

      Während der REM-Phase (REM steht für rapid eye movement) weist das Gehirn eine hohe Aktivität auf – ein Hinweis auf intensive Träume. Die Muskeln entspannen sich und die Atmung wird ruhig; die körperliche Aktivität des Tiers nimmt ab. Verantwortlich für diese Entwicklung ist das Gehirn, denn es lässt die großen Muskeln ruhen. Allerdings ist dieser Befehl nicht durchgängig während der gesamten Schlafphase aktiv. Eine vorübergehendes „Aussetzen“ dieses Befehls zeigt sich dir dann in Form von Bewegungen deiner Katze. Der Schlafzeitpunkt ist dabei unerheblich.

      Die neuronale Aktivität – das heißt die vielfältigen Funktionen des Gehirns – ist noch vorhanden und die Samtpfote kann Umgebungsreize wahrnehmen. Bei „Gefahr im Verzug“ ist sie blitzschnell wieder wach und bereit, zu reagieren.

      Dass deine Katze träumt, erkennst du daran, dass sich Beine und Schwanz bewegen oder Schmatzgeräusche zu hören sind. Träume sind im Übrigen bei allen höheren Wirbeltieren normal und unterstützen die Nervenzellen des Gehirns bei ihrer Regeneration.

      Die Non-REM-Phase ist auch als Tiefschlafphase bekannt. Die Tiefschlafphase ist wichtig für die Erholung des Körpers, weil sie für den Organismus einen Zustand der tiefen Entspannung bedeutet.

      Um die Tiefschlafphase zu erreichen, benötigt der Mensch rund 90 Minuten. Bei Katzen geht dies deutlich schneller: in nur einer knappen halben Stunde gleiten sie in die Non-REM-Phase. Allerdings: sie bewegen sich schneller und häufiger als der Mensch zwischen den einzelnen Schlafphasen. Im Gegensatz zur REM-Phase ist die Gehirnaktivität und der Muskeltonus in der Non-REM-Phase signifikant reduziert; Bewegungen werden damit sporadisch. Weil deine Katze in dieser Phase Angreifern ausgeliefert ist – dem Staubsauger beispielsweise – sucht sie sich dafür in der Regel ein sicheres Schlafplätzchen.

      4. Die Phase des Aufwachens

      Die Aufwachschwelle, die sich beim Menschen zwischen 62 und 68 dB bewegt, liegt bei deiner Katze während der Tiefschlafphase wesentlich höher. Wacht sie aus dieser Phase auf, gleicht dies dem Prozedere einer echten Diva (ganz unabhängig davon, ob weiblich oder männlich): nur nichts übereilen, sondern zuerst stehen ausgedehntes Gähnen, Strecken an der Tagesordnung, um sich anschließend ausgiebig der Fellpflege zu widmen (oder sich Richtung Futternapf zu bewegen).

        5. Schlafplätze

          Der Schlafplatz deiner Mieze sollte aufgrund der verschiedenen Schlafphasen ein wahrer Alleskönner sein: geschützt, versteckt und am besten mit Aussicht. Denn: die Vierbeiner beobachten für ihr Leben gern, was um sie herum passiert, ohne selbst gesehen zu werden. Im Sommer sollte es möglichst kühl sein, im Winter warm und kuschelig.

          Wenn es um die Befriedigung ihres ausgeprägten Schlafbedürfnisses geht, greifen die Stubentiger gern zu kreativen Mitteln. Manch einer wurde schon in der Waschmaschine, versteckt im Kleiderschrank oder hinter einer offenen Schublade gefunden. Die favorisierten Schlafplätze muten manchmal kurios an. So sind Kartons besonders angesagt, weil sie wunderbar geschützt sind. Der Thron hoch oben auf dem Küchenregal bringt gleich mehrere Vorteile mit sich: eine hervorragende Aussicht und die Nähe zu allem Essbaren. Sofern erlaubt, ist der wohl beliebteste Schlafplatz nachts bei Frauchen oder Herrchen im Bett – Kuschelfaktor 3000.

          6. Worauf kommt es bei Schlafplätzen an?

          Natürlich hat jede Katze ihre persönlichen Vorlieben. Wo sich der bevorzugte Schlafplatz befindet, hängt von ihren Charaktereigenschaften ab. Lehnst du es beispielsweise ab, dass sie dein Bett in Beschlag nimmt, biete ihr Alternativen an. Beobachte den Vierbeiner im Tagesverlauf. Wann schläft er wo und wie lange? Daran kannst du auch die Tiefschlafphasen erkennen, für die ein ruhiges Plätzchen besonders wichtig ist. Ob sich ein Katzenbett, eine Katzenhöhle oder ein Kissen am besten für deine Katze eignet, hängt von deinen Beobachtungen ab. Möglich ist auch, dass ihr verschiedene Schlafplätze zur Verfügung gestellt werden, denn meist hat der Tiger zwei oder drei unterschiedliche Lieblingsplätze für die Tiefschlafphase.

          7. Katzenhöhlen, Katzenkissen oder ein Katzenbett? Oder etwas völlig anderes?

          Der Schlafplatz deiner Mieze sollte vor allem eines sein: komfortabel und ruhig. Grundsätzlich gilt: achte darauf, dass du ihn so platzierst, dass er vor direkter Sonneneinstrahlung oder Zugluft geschützt ist. Außerdem solltest du sicherstellen, dass sich der Schlafplatz nicht an einer Durchgangsstelle befindet. Ein weiterer Gesichtspunkt ist die Hygiene: Eine einfache Reinigung erleichtert dir den Alltag. Hochwertiges und widerstandsfähiges Material gewährleistet zudem Langlebigkeit.

          Eine Katzenhöhle ist eine ideale Verbindung von Schlafplatz und Rückzugsort, die sich insbesondere bei scheueren Tieren als passende Lösung erweist. Ist deine Katze neugierig und möchte immer den Überblick bewahren, können Katzenkissen eine Möglichkeit sein. Sie sind Rückzugsort und Aussichtspunkt zugleich. Ähnliches gilt auch für ein Katzenbett. Es ist nicht oder nur halb geschlossen und ermöglicht so auch in der Schlafposition das Beobachten potenzieller Futterlieferanten – denn Fressen reiht sich bekanntlich in der stubentigerschen Beliebtheitsskala nach dem Nickerchen weit oben ein. Vielleicht bevorzugt deine Katze auch keine der oben genannten Möglichkeiten und liegt am liebsten auf einer möglichst unordentlichen Decke auf dem Sofa.

          Natürlich musst du dich nicht zwingend zwischen Katzensofa, Katzenbett oder Katzenkorb entscheiden. Die Stubentiger sind zwar bekanntlich beim Futter kleine Feinschmecker, bei der Wahl des Schlafplatzes aber anpassungsfähig. Möchtest du deinem Tier verschiedene Schlafplätze einrichten, kannst du beispielsweise das Katzenbett an einem „Aussichtspunkt“ platzieren und die Katzenhöhle neben deinem Bett (sofern deine Katze im Schlafzimmer nächtigen darf).

          8. Was ist ein Katzenbett? Was ist eine Katzenhöhle?

          Der Begriff „Katzenbett“ wird für viele Arten von Schlafplätzen verwendet. Katzenbetten gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen, die sich in den Wohnraum einfügen. Farben, Formen und Größen – hier ist eigentlich alles möglich und abhängig von deinem Budget. Ein Katzenbett ist bei ausreichend großer Waschmaschine in der Regel problemlos zu waschen. Der Nachteil eines Katzenbetts ist mitunter das Material: produziert als Massenware, können schädliche Chemikalien enthalten sein.

          Entscheidest du dich für eine Katzenhöhle, hast du einen Nachteil: Die Reinigung ist nur per Handwäsche möglich. Aber: das Material ist langlebig und robust. Katzenhöhlen werden nachhaltig und in Handarbeit hergestellt und sind weder für das Tier noch die Umwelt schädlich. Sie sind formstabil und bieten deinem Vierbeiner einen gemütlichen und geschützten Schlafplatz. Hauptbestandteil der Katzenhöhle ist Wolle, das heißt bei höheren gibt die Wolle Feuchtigkeit ab und lässt kühle Luft zirkulieren. Bei niedrigeren wärmt sie angenehm und hält das Tier warm. In der Katzenhöhle herrschen dadurch ideale Temperaturen, egal, bei welcher Außentemperatur.